Philosophie des Bujinkan
Bujinkan unterscheidet sich als Kampfkunst von populären Kampfsportarten. Techniken aus dem Judo, Tae-Kwon-Do, Karate oder Kendo, zum Beispiel, sind aus bestimmten traditionellen Schulen abgeleitet. Diese Abwandlungen führten zu einer Entwicklung von Kampfkunst zu Kampfsport, in dem oftmals der Sport- beziehungsweise Wettkampfgedanke im Vordergrund steht.
Im Bujinkan hingegen werden heute noch die traditionellen Techniken ohne Abwandlung unterrichtet. Somit unterscheidet sich Bujinkan wesentlich von Kampfsportarten, indem es weder Wettkämpfe noch Pokale gibt. Da die traditionellen Techniken im Zweifel über Leben und Tod entscheiden, ist das System des Bujinkan nicht mit einer Wettkampforientierung als Kräftemessen zu vereinbaren und zieht traditionell die Deeskalation dem Kampf vor. Bujinkan lehrt im Heute zu überleben und das eigene Ego und einen vermeintlichen Sieg hinten an zu stellen.
Vor allem im Wettkampfsport wird das Training auf die jeweiligen Regeln und Punktesysteme angepasst. Dadurch wird das eigene Handeln und Denken limitiert und kann in der Realität entsprechende Folgen haben.
Auch haben Faktoren wie Fitness und körperliche Leistungsfähigkeit im Kampfsport wesentlich mehr Einfluss auf die Effektivität der Techniken – der Mensch passt sich der Technik an. Bujinkan hingegen ist auch Adaption und kann auf jeden Menschen und jedes Alter angepasst werden. So führt unser Großmeister mit über 85 Jahren die Techniken in seinem Unterricht heute noch selbst aus.